Artikel Nummer elf aus der Artikelreihe “Mindset is everything: Wie Du einen starken und stabilen Geist für ein erfülltes, glückliches und erfolgreiches Leben entwickelst”.
Heute geht es um Schuldscheine, Verantwortung und Fairness. Wenn Du schon mal den Gedanken hattest: “Jetzt bin ich aber auch mal dran.”, dann lernst Du, warum dieser Gedanke fürn Arsch ist und wie Du ihn hinter Dir lässt.
“Don’t go around saying the world owes you a living. The world owes you nothing. It was here first.” – Robert Jones Burdette
DAS LEBEN IST EINS DER HÄRTESTEN
Damit meine ich das Leben vor dem Tod. Ob es danach eins gibt, kein Plan. Aber davor gibts eins und das will voll gelebt und gefeiert werden. Aber es ist eben auch das Leben, in dem viele unfassbar viel leiden und klagen. Weil mal wieder die Mülltonne nicht akkurat im 90 Grad Winkel zur Bordsteinkante steht, die Vergangenheit so schwer auf den eigenen Schultern liegt, der Chef der größte Hurensohn ist, den die Welt je gesehen hat oder der Hamster mal wieder gepupst hat. Same procedure as every year …
So war es auch bei mir vor mehr als elf Jahren. Mutter geht mit schlanken 49 Jahren ohne Probleme am Samstagabends ins Bett und zack bum, steht Sonntagmorgen nicht mehr auf. Steht nie mehr auf. Dies brachte so ein wunderbares Scheiße-Domino in Gang, dass es in den nächsten Jahren meines Lebens eher heftiger als einfacher wurde. Viele Menschen wenden sich ab, wildfremde Personen schlafen im Totenbett meiner Mutter, emotionales Chaos und Überforderung, wo einst Harmonie und Stabilität war. Geldprobleme kommen on top. Mein Ausbildungsabschluss steht auf der Kippe, alles läuft super scheiße und ich weiß nicht mehr, warum ich morgens überhaupt noch aufstehen soll.
Hoffnungslosigkeit, Ohnmacht, Verzweiflung, gepaart mit Selbstmordgedanken als mögliche Lösung geben sich die Klinke in die Hand. Mehrjährige Depressionen inklusive medikamentöser Behandlung und Psychotherapie sind ab nun meine Freunde. Und selbst das ist nur ein Ausschnitt und nicht die ganze Story. Reicht aber für den Rahmen der Geschichte.
Kurz um: Kannste gebrauchen wie den Heiopei in der hinterletzten Ecke, der zu allem einen Kommentar abzugeben meint und ständig alles besser weiß.
Alles, was ich in dieser Zeit wollte, war mal wieder lachen. Einfach nur eine gute Zeit haben. Einen schönen Tag mit Freunden oder in der Natur genießen können. Mein eigenes Leben mögen und wertschätzen. Innerlich Ruhe und Gelassenheit spüren. Wissen, wo ich hingehöre. Fühlen, wie es ist, wenn dieser Geist der Schwere von mir genommen und die vorherige Lebensleichtigkeit zurück ist.
JETZT BIN ICH ABER AUCH MAL DRAN
Ich habe es damals nicht gesagt, aber gefühlt habe ich es. Die Hürden und Niederschläge hatten mich hart getroffen und nach einiger Zeit habe ich immer häufiger daran gedacht, dass ich jetzt aber doch auch mal dran sein muss. Ich habe so viel zurückgesteckt, auf mich genommen, Dinge über mich ergehen lassen, dass ich der Meinung war, dass ich aufgrund der Ereignisse in meiner Vergangenheit etwas Besseres verdiene und dass dieses Bessere mir vom Leben oder der Welt geschuldet wird. Als ob durch meine emotionalen Strapazen, Zerwürfnisse und Zerrissenheiten zeitgleich ein Schuldschein ausgestellt wurde, den ich bei der Welt eintauschen kann, wann immer es mir nach Positivem und einem gütigen Schicksal dürstet.
Zu diesem Zeitpunkt wusste ich nicht weiter. Egal wie oft ich mir gewünscht habe, dass ich jetzt endlich auch mal dran bin. Dass es jetzt mal um mich gehen muss oder dass doch endlich der Retter auf seinem Schimmel-Gaul um die Ecke kommt, um mich zu befreien, es tat sich nichts. Alles wie bisher. Doch ein Punkt wurde mir dadurch immer bewusster. Wie sehr ich mich nach dem Retter sehnte und wie häufig ich daran dachte, dass ich nun mal an der Reihe war, nach all dem Bullshit.
Diese wiederkehrenden Gedanken und Reflexionen halfen mir, mich zu hinterfragen, um eine wirkliche Veränderung herbeizuführen. Denn die war eigentlich nötig, um mich aus meiner Situation zu befreien. Andernfalls hätte ich mein Leben auch an den Nagel hängen können, denn ich war mit zu 100% sicher, dass es so nicht lebenswert war.
MIT BESCHWERDEN AUFHÖREN – FREIHEIT WÄHLEN
Ich hockte also da, habe auf meinen Retter bzw. meine Belohnung gewartet und mich darüber beschwert, dass nichts passiert. Zudem habe ich mich über meine Vergangenheit beschwert. Dabei war es genau das Beschweren und das Einfordern meiner “Belohnung”, die jegliche Veränderung zerstörte, da ich meinen Arsch so nicht bewegte. Stattdessen erhärtete ich nur meine Opferperspektive. Ich bin wirklich froh, dass Du selbst drauf gekommen bist: Opferperspektive. Klar könnten wir das jetzt schön labern, weil mir ja so schreckliche Sachen passiert sind, bringt aber nix. Wenn ich Dir nur eine Sache durch all meine Artikel beibringen kann, dann dass Du niemals, niemals, niemals in einer Opferperspektive verharren darfst. Egal was Dir passiert. Denn das ist wie bereits Tod sein, aber noch darauf warten, dass man begraben wird.
Frag mal den existenziellen Therapeuten und Begründer der Logotherapie Viktor E the undestroyable mind of freedom Frankl. Der hat, nachdem er Frau, Kinder, Freunde und alles, was die Nazis im Konzentrationslager noch so von ihm umbringen konnten, verloren hatte, sein Lebenswerk geschaffen. Der Typ, dem alles genommen wurde, der erniedrigt wurde, dem so unfassbar menschenunwürdiges widerfahren ist, geht hin und wird weltberühmt, weil er intentional sagt, dass, egal was Dir passiert, Du immer die Freiheit hast, Deine Einstellung dem gegenüber zu wählen. Lächerlich, dass ich jemals denken konnte, dass mein Shit heavy gewesen wäre. Reframing is King and Philosophy the beautiful Queen.
ARSCH BEWEGEN – DAS LEBEN IST NICHT FAIR
Das Leben ist nicht fair. War es auch nie. Aus sozialer und moralischer Sicht hätten wir der vielleicht gerne, aber Mutter Natur begünstigt das, was stark und stabil ist. Wer oder was schwach ist, kommt weg. Gleichzeitig sind aus gesellschaftlicher und sozialer Sicht Chancengleichheit, Gleichstellung, Schutz von Kranken und Alten wichtige Themen. Klar kommt es da oft zu Reibungen, um es mal vorsichtig auszudrücken. Wenn diese Themen aber als Schutzschild benutzt werden, um rumzujammern und die eigene Opferperspektive und Abhängigkeit davon zu erhärten, dann ist das unterm Strich ein Scheiß Deal. Selbst wenn der- oder diejenige dann den Schuldschein zu ihren Gunsten eingelöst bekommt. Denn gelernt wurde dann, je mehr ich ein Opfer bin, desto wahrscheinlicher kriege ich das, was ich will.
Ich musste also die Opferperspektive verlassen, verstehen, dass mein Leben nur in meiner Verantwortung liegt und meinen Arsch bewegen. Das Wichtigste war hierbei aber, mir dies bewusst zu machen und zu akzeptieren. Denn damit musste ich zeitgleich auch meinen Gedanken aufgeben, dass die Welt mir in irgendeiner Eeise etwas schulden könnte. Schließlich war ich es selbst, der an der ein oder anderen Stelle eingewilligt hatte und den Pfad des authentischen Lebens verlassen hatte. Der nicht für sich selbst eingestanden ist bzw. es zu dem Zeitpunkt noch nicht konnte und aufgrund dessen noch mehr zurückforderte. Solange Du glaubst, dass die Welt, das Leben oder irgendjemand Dir etwas schuldet, ist das neben der Opferperspektive auch ein Indiz für ungelebtes und nicht authentisches Leben.
WAS SICH DANN VERÄNDERT
Als direktes Resultat war ich weniger passiv, habe mich weniger ohnmächtig gefühlt und habe wieder aktiver am Spiel Leben teilgenommen. Ich habe mich gefragt, was ich aktiv tun kann, welches Verhalten ich verändern kann, damit mein Leben wieder leichter und bunter wird. Zudem habe ich mich hinterfragt, wo ich überall vielleicht noch eine passive Haltung einnehme und wie ich da rauskomme. Lösungsorientiertes Handeln war wieder möglich.
Vorgespult auf heute, schaue ich in jedem Coaching / Mentoring darauf. Wo verstecken sich Schuldscheine, ein Leben in der Vergangenheit und Opferperspektiven. Wo wird mit dem Finger auf andere oder Umstände gezeigt. Wo diese zu finden sind, sind sekundäre Krankheitsgewinne auch nicht weit. Und wo die sind, sind auch immer Blockaden. Blockaden gilt es aber zu überwinden, wenn Du ein geiles, leichtes und authentisches Leben haben willst und somit muss auch jeder Krankheitsgewinn und jede Opferperspektive überwunden werden.
Die Welt schuldet Dir nichts, egal was passiert ist. Das ist nur ein Zeichen dafür, dass Du noch in der Vergangenheit lebst und Dich als Opfer siehst. Deine Probleme sind nicht einzigartig und hör auf, auf den Retter zu warten. Übernimm Verantwortung und konzentriere Dich stattdessen mehr auf die Lösung, auf die Du Einfluss hast. Hier gibst Du Vollgas. Dann wird auch alles Leichter. Schuldscheine sind nicht zum Einlösen da, sondern zum Wegschmeißen, zum drüber erheben und zum drüber lachen.
“Don’t go around saying the world owes you a living. The world owes you nothing.
It was here first.”
Robert Jones Burdette
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AUTOR: Sascha
Seit vielen Jahren reise Ich dauerhaft, minimalistisch, frei und ohne festen Wohnsitz durch die Welt. Diesen Lifestyle kombiniere Ich mit Meiner Arbeit als existenzieller Therapeut, holistischer Coach und Philosoph. In Mir brennt ein Feuer für die Frage, wie man ein Leben voller Freiheit, Authentizität und Erfüllung mit Flow und Leichtigkeit in allen Lebensbereichen führen kann. Mit Meiner Arbeit möchte Ich die AMOR FATI Philosophie weiter verbreiten und etwas von dieser Leidenschaft weitergeben.
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