Hier baute ich mit einem Partner einen eigenen Supplement-Store auf und bald machte ich mein Fitness-Coachings sogar hauptberuflich. Zudem trainierte ich selbst an sechs Tagen in der Woche, gab Personal Trainings, nahm an Bodybuilding-Wettkämpfen teil und konsumierte zum Ende meiner Bodybuilding-Zeit drei Jahre am Stück Steroide. Keine Angst, ich war zugleich meine eigene Laborratte, machte alle zwei Monate neue Blutbilder und sprach hierzu mit Fachärzten. Eine sehr intensive Zeit.
Da ich eine doppelte Skoliose habe, traten mit schwerer werdendem Training zunehmend physiologische Probleme auf. 230 kg Hackenschmidt-Kniebeugen gingen an meiner Wirbelsäule nicht spurlos vorbei, obwohl meine Obsession immer auf der Ausführung lag und darauf, wie ich das Meiste aus dem geringsten Widerstand herausholen kann. Also baute ich für mich und meine Klienten ein Team aus Ärzten, Physiotherapeuten und Chiropraktikern auf, um neben Ernährungs- und Trainingsplanung sowie der Arbeit am Mindset auch körperlich ganzheitlicher herangehen zu können.
Alles lief bestens, ich war erfolgreich. Doch nach zehn Jahren hatte ich das Gefühl, dass das Spiel “Fitness & Bodybuilding” durchgespielt war. Es fühlte sich so an, als wäre es nun an der Zeit für etwas Neues.
Ein sehr guter gemeinsamer Freund von Christian und mir ist Bodybuilding Weltmeister, Peter Baers. Ich saß mit ihm für ein gemeinsames Projekt zusammen und vertraute ihm an, dass ich aussteigen wollte. Raus aus dem Supplement-Store, raus aus meiner Arbeit als Fitness Coach, raus aus den Steroiden. Ich sagte ihm, dass ich das Gefühl habe, diesen Sprung wagen zu müssen, auch wenn es sich wie “Selbstmord” anfühlte, da meine komplette Identität und alles, wofür ich Jahre gearbeitet hatte, hieran hing. Peter hatte mir vorher bereits Christians Buch Leider geil, fett und faul empfohlen und nun gab er mir den Rat, ich könne mein Anliegen doch mal mit Dr. Z persönlich besprechen, wenn mir eine weitere Meinung wichtig sei. Peter und Christian kannten sich bereits sehr gut und persönlich von gemeinsamen Reisen.
So lernte ich Christian persönlich kennen und fuhr für ein Coaching zu ihm nach Rügen. Wir besprachen mein Anliegen und nach zwei Tagen Bedenkzeit teilte ich ihm meine Entscheidung mit: “Ich steige aus!”. Noch vor Ort erzählte ich es einigen meiner Klienten, stieg aus dem Supplement-Store aus und setzte alle Medikamente ab, wie es normalerweise kein Arzt empfehlen würde: Eiskalt alle Chemie raus, ohne das klassische Absetzen.
Bodybuilding war tot. Der erfolgreiche Personal Trainer Sascha war gestorben und ich selbst hatte ihn getötet. Philosophisch eines der prägendsten Ereignisse meines Lebens und es fühlte sich geil und richtig an.
Wie ich auf der Seite Unser Ursprung bereits geschrieben habe, lernten Christian und ich uns nicht nur im Rahmen dieses Coachings kennen, sondern wie er später sagen sollte, verschränkten sich unsere Leben. Ich habe mich bereits früh in die Freiheit, den Minimalismus und die Kompromisslosigkeit verliebt, mit der Dr. Z sein Leben meistert – federleicht, tiefenentspannt und doch fokussiert. Das Gefühl meiner inneren Resonanz war so groß, dass ich diesem nachgehen musste. Ich wollte wissen, wie sich mein Leben wohl verändern würde, wenn ich davon nur einen Teil in mein eigenes Leben integrierte. Dies war zugleich die Geburtsstunde von AMOR FATI.
Heute baue ich mein Wissen zu den Themen Fitness, Gesundheit, Ernährung, Physiotherapie, Faszien, Blut- und Hormonwerte, Yoga und Meditation als Bestandteil in meine Coachings ein und helfe so meinen Klienten auf der körperlichen Ebene.
“Viele fürchten sich vor dem kleinen, dem gesellschaftlichen Tod und trauen sich kaum aus der Reihe zu tanzen; noch mehr fürchten sich vor dem großen, dem absoluten Tod – dabei sollten sie sich allein vor einem toten Leben fürchten.” – Dr. Christian Zippel