Wir sind als Menschen in dieses Leben hineingeworfen. Nein, Du kannst nicht alles sein und auch nicht alles werden. Allein schon aus Zeitgründen musst Du Dich entscheiden, denn – Achtung Spoiler: Du wirst sterben … Und das ist auch gut so!
Neben der zeitlichen Vergänglichkeit, suchst Du Dir auch nicht Deine Gene, Deine Eltern, Deine frühen Prägungen und womöglich auch nicht Deine Brust- oder Penisgröße aus. Teilweise sagt die Postleitzahl, in der Du geboren wurdest, mehr über Deine Lebensperspektive aus, als Dein Notendurchschnitt und IQ zusammen. Traurig aber wahr. #erhatpenisgesagt
Trotzdem hast Du Einfluss: Deine eigene Natur und Wesen zu erkennen, sie anzunehmen und nicht krampfhaft zu versuchen, aus dem Kreis ein Viereck zu machen – indem Du nur immer weiter und härter versuchst draufzuschlagen. Das bedeutet: Dich selbst zu erkennen, zu akzeptieren und authentisch auszuleben. Solange Du aber versuchst, jemand zu sein, der Du gar nicht bist oder Du vor Deinen Kompensationen, Traumata und Ängsten wegläufst, wirst Du immer kompliziertere Probleme und schmerzhaftere Symptome in Deinem Leben haben. Hör auf rumzuheulen und mach was draus – mach Dich draus!
Mit dieser „Geworfenheit” und dem darin enthaltenen Schicksal muss jeder Mensch leben, ob er will oder nicht – das Leben fragt nicht. Obendrein müssen wir zusätzlich noch mit den vermeintlich „harten Seiten” des Lebens umzugehen lernen: Tod, Krankheit, Enttäuschung, Schuld, Verluste, Vergänglichkeit, Veränderungen, Leid, Sinnlosigkeit, Einsamkeit, Freiheit, Verantwortung, existenzielle Ängste, Einkommenssteuererklärung, die Erdbeerpreise von morgen usw. Der philosophische und therapeutische Anspruch: Trotz dieser Geworfenheit und Deinem inhärenten Lebens-Schicksal mit allen zu er-tragen Päckchen, solltest Du trotzdem „Ja!” zum Leben sagen. Du solltest Klarheit gewinnen, Ballast abwerfen, Leichtigkeit und Authentizität etablieren, Deinen persönlichen Sinn klären und natürlich, warum Du überhaupt am Leben bleiben willst. Und genau dadurch lernst Du: lachen und tanzen!
„Und als ich meinen Teufel sah, da fand ich ihn ernst, gründlich, tief, feierlich; es war der Geist der Schwere – durch ihn fallen alle Dinge. Nicht durch Zorn, sondern durch Lachen tötet man. Auf, laßt uns den Geist der Schwere töten! Ich habe gehen gelernt: seitdem lasse ich mich laufen. Ich habe fliegen gelernt: seitdem will ich nicht erst gestoßen sein, um von der Stelle zu kommen. Jetzt bin ich leicht, jetzt fliege ich, jetzt sehe ich mich unter mir, jetzt tanzt ein Gott durch mich.” – Friedrich Nietzsche
Apropos tanzen … Ich tanze auch, und zwar frei durch die Welt – und sie ist wundervoll. Im November 2019 habe ich meine Wohnung in Deutschland abgemeldet, das klassische bürgerliche Leben eingesargt und lebe seitdem ohne festen Wohnsitz. Ich habe all meinen Besitz verkauft und auf zwei Taschen und ca. zwölf Kilogramm minimalisiert. Ich fühle, wo es mich hinzieht und wenn es mir gefällt, bleibe ich gerne länger. Ich habe eine internationale Reise-Krankenversicherung und Fixkosten von ca. 200 Euro pro Monat. Ich arbeite von unterwegs mit einer Handvoll wunderbarer Klienten und das nicht mehr als 20-25 Stunden in der Woche. Den Rest investiere ich in mich: Lesen, Schreiben, Meditation, Sport, Yoga, Psychologie, Philosophie, Schlendern und einfach sein. Apropos sein – klingt dick aufgetragen und zu schön, um wahr zu sein? Dachte ich davor auch. Heute weiß ich: Es ist möglich und eine unbeschreibliche Freiheit! Wann hast Du Dich das letzte Mal für einen ganzen Nachmittag mit Dir zum Cappuccino in der Sonne verabredet und warst dabei ungestresst, gelassen und glücklich? #denkdamalnichtdrübernach
Im Rahmen meiner AMOR FATI-Arbeit helfe ich Klienten ebenfalls dabei, den Müll rauszubringen, zu minimalisieren und ein freies Leben zu führen. Wenn gewünscht, unterstütze ich sie dabei, sich abzumelden, aus Deutschland auszuwandern und dauerhaft ein Leben auf Reisen zu führen. Ich koordiniere und helfe dabei nicht nur bei der Organisation und Umsetzung der Auswanderung, sondern wir arbeiten auch gemeinsam an den möglicherweise aufkommenden emotionalen Themen, die durch den Prozess des Freimachens entstehen können. Denn: Frei sein will gelernt sein!
„Freiheit bedeutet: Freiraum. Freizeit. Freileben. Freitod. Oder wie wir bei AMOR FATI sagen: tanzend leben, lachend sterben. Klar, derart extrem ist das kein Standardmodell. Ein Philosoph wäre jedoch kein Philosoph, wenn er seine Ideale nicht leben würde.” – Dr. Christian Zippel