Als Patient hast Du automatisch den Status eines Opfers. Primär ist das Deine Schuld – aber auch systembedingt. Warum?
WERD ICH DIR ERKLÄREN
Mein großes Anglerlatinum verrät: Der Begriff „Patient“ stammt vom lateinischen „patere“ – bedeutet so viel wie „leiden, erleiden, dulden, zulassen“.
WER PATIENT IST, LEIDET – UND DULDET EINE BEHANDLUNG
Er hat ein Problem und will Hilfe. Meist führt das zu einer sog. vertikalen Beziehung zwischen Therapeut und Patient.
Bedeutet: Halbgott in weiß da oben – Patient in pain ganz unten, gepaart mit Hilflosigkeit und Schuldgefühl. Bei einem offenen Knochenbruch oder einem geplatzten Blinddarm ist das auch gut so. Her mit der Narkose. Ein Hoch auf den Chirurg. Malaria? Rein mit Atovaquon und Proguanil oder auch Chloroquin.
DOCH HEILEN IST KOMPLEX
… und der Mensch ist kein Auto. Diagnose „kaputt“ – dann ab in die Werkstatt damit?!
Das klappt nur bedingt und umso weniger, je mehr das Energetisch-Sozial-Mentale eine Rolle spielt.
PSYCHOSOMATIK & PLACEBO
Bei einer gewaltigen Spannbreite gesundheitlich-energetischer Probleme ist es Nonsense, Patient zu sein. Das beginnt bei Reizdarm, Neurodermitis und Migräne, geht über Tinnitus, Burnout und Depression bis hin zu Krebs, Unfruchtbarkeit und Multipler Sklerose.
All diese Beschwerden haben körperliche Aspekte, aber ebenso mentale, energetische und soziale – was wiederum gravierenden Einfluss auf Immunsystem und Selbstheilungspower hat.
MERKE
Je „psychischer“ es wird, desto stärker erwachsen die Probleme aus geistiger Unordnung, inneren Blockaden, ungelösten Traumata, sozialen Komplikationen (mächtiges Thema!) und mangelndem Willen (Selbstvertrauen) zu einer freien, schönen und selbständigen Zukunft.
I WILL – ICH WILL – ICH WERDE
Das englische „I will“ steht für „Ich werde“. Das steht metaphorisch für die Macht des Willens. Wer wirklich WILL, für den WIRD alles ganz einfach – dem sind alle Hindernisse egal.
Wenn ich abnehmen will, dann passiert das. Wenn ich Muskeln aufbauen will, dann passiert das. Dafür muss ich nicht viel machen. Ein jeder Körper ist Wachs in den formenden Händen eines starken Willens. Deswegen habe ich meine erste Schrift „Der Wille zur Kraft“ getauft und nicht „Muskelaufbau für Möchte-Gerne mit Maskulinitätsdefizinit“ – was ein Widerspruch in sich ist (aber von irgendwas will die Supp-Industrie ja leben).
GLEICHES GILT FÜR HEILUNG
Wer wirklich heilen WILL – wer frei, selbstbewusst, gesund und geschmeidig leben will – und wer reifen WILL – also wer Charakter, Stabilität sowie maskuline oder feminine Polarität entfalten will -, der muss vor allem eines: es auch WOLLEN! Und nun die wichtige Erkenntnis:
ALS PATIENT FUNKTIONIERT DAS NICHT
Der Patient ist Opfer. Er will nicht. Der Wille ist Aktion pur: Streben, Wachsen, Überwinden, Erheben. Der Patient hingegen leidet. Er erniedrigt sich und wird erniedrigt. Er duldet eine Behandlung. Und lässt all das zu und gibt somit alles Wollen, alle Verantwortung und damit Macht ab – wie ein unumündiges Kind.
IN DER PSYCHOTHERAPIE
… und besonders in der Psychoanalyse findet diese Patientisierung besonders krass statt. Traumata werden geradezu gesucht, belohnt und schwerpunktmäßig behandelt.
NICHT ÜBERALL!
Es gibt wundervolle, lösungsorientierte Therapeuten, die auf Augenhöhe arbeiten. Es gibt aber auch erschreckende Untersuchungen, die zeigen, dass diverse Traumata von Patienten im Zuge von psychoanalytischen Verfahren erst geschaffen und aufgeblasen wurden.
Das hat ganze Persönlichkeiten verstört, Familien zerbrochen und Opferstatus zementiert (ja, der Plural von Status ist „Status“). In Folge wurden nicht wenige Therapeuten sogar juristisch verfolgt.
ENERGY FLOWS WHERE FOCUS GOES
Wer sich auf Probleme, Traumata und Symptome fokussiert, der lässt sie wachsen – ebenso wie ein Autofahrer, der die Kontrolle verliert, zielsicher mit dem einzigen Baum am Straßenrand kollidiert.
Ich kann Dir in fünf Minuten einen Artikel zusammen basteln, der Dir vermittelt, wie unfassbar schädlich Lactose, Leinsamen oder auch Lakritze sind (bei Lakritze wäre ich als Mann echt vorsichtig) – und wenn Du etwas davon danach konsumierst, wird Dein gesamter Körper es spüren und dagegen rebellieren. Wenig im menschlichen Körper ist labiler und mental empfänglicher als Magen und Darm.
OPFERITIS
Wer nun medizinisch oder psychologisch behandelt wird, vertikal, von oben herab, mit Fokus auf Krankheit oder Traumata – der bekommt es in die Seele graviert: Du Opfer!
Schuldig ist nicht nur das System. Viele verhalten sich automatisch wie Patienten, auch außerhalb der Praxis, und lassen dem Therapeuten oft gar keine andere Möglichkeit.
ZERO EIGENKOMPETENZ
Das beginnt schon in der Kindheit, wenn wir zu viel mit uns machen lassen. Dann kommt die Pubertät, wenn die Eltern schwierig werden, und in der Heilungs-Industrie geht es so weiter. Viele denken, das sei normal. Und über die Jahre wird der Opferstatus zementiert.
Manchmal kommen erwachsene Männer mit gescheiterter Existenz zu mir, als ob es nur ein aufgescheuertes Knie wär. „Heile machen!“, fordern sie, als ob man nur ein Pflaster drauf pappen müsste.
HEILUNG
… aber bedarf Selbständigkeit, Selbstvertrauen, Freiheit, Kreativität, Eigenverantwortung und den unumstößlichen Willen dazu. Wer nicht leben will, dem helfen die besten Medikamente nicht. Eine dazu passende Therapie erarbeitete ein konträr denkender Kollege Sigmund Freuds: Alfred Adler – mit seiner Individual-Psychologie.
EIN ADLER THERAPIERT KEINE FLIEGEN
Adler hat mit seinen Klienten auf Augenhöhe gearbeitet und nannte das den „horizontalen Stil“. Er hat auch nicht in der Vergangenheit des Patienten herum gewühlt und schon gar nicht hat er vergangene Ereignisse geschaffen, schwarz gefärbt oder aufgeblasen.
IM GEGENTEIL
Er hat sich auf das Potenzial seines Klienten fokussiert. Der Vergangenheit die Bedeutung und Luft herausgelassen. Er hat gesagt: Deine Vergangenheit determiniert nicht Deine Zukunft!
Das ist nur eine Illusion, genährt durch Deinen Opferstatus. Und den hast Du, weil Du zwar körperlich erwachsen bist, aber immer noch nicht die Verantwortung für Dein Leben, Dein Glück und Deine Gesundheit übernommen hast.
WIE DIESER ENTWICKLUNGSSCHRITT HIN ZU EIGENVERANTWORTUNG UND SELBSTÄNDIGKEIT GEGANGEN WIRD
… ist individuell verschieden. Maßgeblich dafür ist jedoch, dass Du vom Patient zum „Aktient“ wirst, die Verantwortung übernimmst und damit auch die Macht über Dich selbst sowie über Deine Heilung, Entwicklung und Zukunft.
Falls Du Dir Hilfe holst und es nicht um unvermeidbare Medikamente oder Operationen geht, dann sollte es stets Hilfe zur Selbsthilfe sein. Finale Entscheidungen solltest immer Du treffen – Du wirst auch die Konsequenzen tragen. Warum, weißt Du jetzt. Alles weitere liegt bei Dir. Wer willst Du sein: