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In diesem Artikel reiße ich die philosophische Frage nach Freiheit an und zeige, warum wir diesbezüglich von Kindern sehr viel lernen können.

Zweieinhalb Wochen bin ich nun wieder in Deutschland. Nach ner Menge Regen und kaltem Wetter habe ich festgestellt, wie sehr ich doch Sonne und Wärme mag (und das Leben im Hotel). Alle Freunde haben sich richtig nach ein paar wärmeren Tagen gesehnt und ich mich ehrlich gesagt auch. Direkt alle viel aktiver, mehr Drive, mehr in der Natur und besser gelaunt. Krass, wie deutlich ich das feststellen konnte. Ist aber auch besser für mich, denn so muss ich nicht mehr meine dünne Jacke anziehen, denn die ist das einzig langärmelige Kleidungsstück, was ich besitze. Das Leben ist eins der härtesten, sag ich euch 😉

HOFFNUNG AUF FREIHEIT

Neben der Hoffnung auf Sommer wird derzeit die Hoffnung auf Corona-Lockerungen in Deutschland mehr als großgeschrieben. Als ich mich auf den Weg zum Tätowierer machte, durfte ich feststellen, dass die Außengastronomie wieder geöffnet hat. Im Kopf geblieben sind mir die vermutlich Mitte 50-jährigen Damen und Herren, die sich im strömenden Regen an einen Tisch mit Barhockern gesetzt haben, um ein paar Bier zu vernichten. Ich musste lachen, aber dennoch sah ich auch die Verzweiflung und Hoffnung am anderen Ende des Maßkrug-Henkels sitzen.

Und überhaupt habe ich den Eindruck, dass Impfen von vielen als ein unausweichliches Vorgehen gesehen wird. Ein zu ertragender Vorgang, den man jetzt halt macht, damit es dann wieder zurück in die Normalität geht, damit die Freiheiten und das Leben wieder zurückkommen. Die wichtigen Kleinigkeiten fehlen einfach zu lange schon: Mal wieder ins Kino gehen, in den Club, ins Restaurant, in den Urlaub oder in den Puff. Am besten alles gleichzeitig.

WANN BIST DU FREI?

An dieser Stelle will ich nicht über Notwendigkeit und Sinnhaftigkeit des Impfens diskutieren, sondern vielmehr darüber, dass wir gerade in der aktuellen Zeit völlig unterschiedliche und hoch individuelle Abwägungen rund um unsere Freiheit treffen – die einst so selbstverständlich erschien und nun abhanden gekommen zu sein scheint.

Dabei stehen aber immer zwei Fragen im Raum – bewusst oder unbewusst:

1. Welche Priorität hat für Dich Freiheit? / Wie wichtig ist Dir Deine Freiheit, was ist ggf. wichtiger?
2. Wann fühlst Du Dich frei? / Wann fühlst Du Dich unfrei?

Selbstverständlich spielt hier auch der Aspekt der “Sicherheit” mit rein. Oder soll ich lieber sagen der vermeintlichen Sicherheit – dieser Lebenslüge und riesigen Illusion? Aber in diesem Artikel möchte ich mich nur auf den Aspekt der Freiheit beziehen.

WAS WÜRDEST DU FÜR DEINE FREIHEIT TUN?

Für mich steht meine Freiheit ganz oben. Ideal: Das zu tun, was ich will, mit wem ich will, sooft ich will, wann ich will und wo ich will. Niemals empfand ich mich als freier in meinem Leben als jetzt. Keine Bürokratie, kein nerviger Job, kein Wecker, keine Menschen, auf die ich keinen Bock habe, kein nerviger Chef, der mir sagt, was ich tun oder lassen soll.

Dafür habe ich aber auch einiges “aufgegeben”. Weniger Sicherheiten wie Kranken-, Renten- und Arbeitslosenversicherung und natürlich, dass ich mich auch mit Lebensstandards, die nicht dem Elfenbeinturm Deutschland entsprechen, zufrieden geben “muss”. (Es sei denn, Du gehst immer in ne 5-Sterne-Bumsbude.) Ah und dann noch, dass man auch hin uns wieder alleine ist. Für mich alles ein Nobrainer, ebenso wie für Kontra K in seinem Song Diamanten: “Wie kann man den Horizont vermissen, wenn man nur drei Blocks weit gewohnt ist?”

Diese Freiheits-Diskussion im Zuge von Corona rund um Impfprivilegien und “Normales-Leben” erinnert mich an den Film “The man who sold his skin”, welchen ich in einem wunderbaren alternativen Kino in Dubai gesehen habe. Dort lässt sich der Protagonist ein Schengen-Visa in voller Größe auf seinen Rücken tätowieren, um anschließend als lebendes Kunstobjekt für einen weltweit berühmten Künstler auf Galas ausgestellt zu werden. Im Gegenzug erhält er eben dieses Schengen-Visa und geht nach Europa, um so bessere Arbeit zu finden, da er seiner Verlobten ein besseres Leben ermöglichen will. Am Ende stellt er fest, dass die Freiheit bzw. was er unter Freiheit versteht, bereits alles zu Beginn schon da war. Nicer philosophischer Turnaround – sehenswert.

GEISTIGE FREIHEIT

Dabei ist Freiheit nicht immer nur physisch zu sehen. Wo kann ich hingehen, was kann ich machen, was darf ich machen. Die geistige Komponente scheint mir die weitaus bedeutendere: Zulassen und es aushalten können, dass nicht jeder so ist wie Du und Dinge vielleicht komplett anders sieht. Dass es nicht nur einen Weg gibt, der nach Rom führt. Out of the Box und nicht daran denken, dass, wer A sagt, auch …

Unsere Freiheit ist insbesondere in der Welt des Mindsets oftmals einschränkender als jede physische. Wenn Du schon glaubst, dass etwas nicht für Dich geht, dann wird sich das auch so realisieren. Wenn Du glaubst, dass es nur diese eine Wahrheit gibt und Du auch nur diese zulässt, dann beraubst Du Dich selbst Deiner Möglichkeiten und sperrst Dich ein. Selbstverständlich fühlst Du Dich nun unfrei.

Wenn Du also davon überzeugt bist, dass sich Dein Traumleben nicht realisieren lässt, dann sind viele Deiner Gefühle von Unfreiheit, Deine Einschränkungen und Deine Probleme eben genau durch diesen Glaubenssatz bedingt. Du darfst Dich jetzt quasi gar nicht mehr frei fühlen, da Du sonst Deine tiefen Überzeugungen infrage stellen würdest. Und das macht: Angst! Angst vor was? Genau: Angst vor der daraus entstehenden Freiheit, das ganze Spiel neu definieren zu können.

SPIELERISCHE FREIHEIT

Dabei hat mir die dreijährige Kalotta aka Lotty gestern gezeigt, dass es gar keine “einzige und echte Wahrheit” gibt und unser Mindset so frei und formbar ist, wie wir es wollen. Wir haben Klötze verschiedener Formen in dafür vorgesehene Aussparungen gesteckt. Den Kreis in das Kreis-Loch, das Viereck in das Viereck-Loch und das Dreieck in das Dreieck-Loch. Easy going für den kleinen lachenden Terror-Zwerg. Aber “Viereck” und “Dreieck” auszusprechen bedarf noch etwas Übung. Also haben wir uns daran gemacht. Wir haben zusammen die Ecken des Vierecks gezählt und dann hat sie laut “Das ist ein Viereck” geschrien. Jetzt habe ich laut die Ecken des Dreiecks gezählt und Lotty gefragt, was ich in der Hand habe. Ihre Antwort: “Viereck!”

Wir mussten alle Lachen. Natürlich weiß Sie, dass es ein Dreieck ist, aber Sie hatte entschieden, dass es in Ihrer Welt lieber ein Viereck sein soll. Alles war erlaubt und nichts wahr. Und so zog sich das kreativ durch den Tag: Wir haben z. B. unsichtbare Luft-Würstchen gegrillt und diese als Bratwurst mit scharfem Senf verkauft und aus Sand ein leckeres Eis gezaubert. Ihre Kreativität und die geistige Freiheit ohne Schranken und Barrieren zu denken, haben uns einen unfassbar leichten und spaßigen Tag beschert.

ZURÜCK ZUM KIND

Ich war schwer beeindruckt von dieser wunderbaren kindlichen “is mir doch scheiß egal, was das in Wirklichkeit sein soll” Einstellung. Wer war jetzt frei? Sie hat sich einfach die Welt so gemacht, wie es ihr gefällt und dann darin gespielt und getanzt. Eine wundervolle Metapher, welche mir abermals gezeigt hat, dass wir noch viel häufiger von Kindern lernen sollten. Insbesondere bei der Unbekümmertheit, Leichtigkeit, Gelassenheit und geistigen Freiheit.

P.S. an alle Philosophie Liebhaber:
Vorher gilt es aber noch die anderen zwei Stufen zu überwinden: Kamel und Löwe. Woll Friedrich?

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„Unsere Freiheit ist insbesondere in der Welt des Mindsets oftmals einschränkender als jede physische.“

Sascha

Sascha Heupel | AMOR FATI

AUTOR: Sascha

Seit einigen Jahren reise ich dauerhaft, minimalistisch, frei und ohne festen Wohnsitz durch die Welt. Diesen Lifestyle kombiniere ich mit meiner Arbeit als existenzieller Therapeut, holistischer Coach und Philosoph. Für die Frage, wie man ein freies, erfülltes Leben mit Flow und Leichtigkeit in allen Lebensbereichen führen kann, brennt ein Feuer in mir. Mit meiner Arbeit möchte ich die AMOR FATI Philosophie weiter verbreiten und etwas von dieser Leidenschaft weitergeben.

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