Artikel Nummer fünf aus der Artikelreihe “Mindset is everything: Wie Du einen starken und stabilen Geist für ein erfülltes, glückliches und erfolgreiches Leben entwickelst”. Heute mit einem allseits bekannten Evergreen: “Es nicht allen recht machen wollen”.
Eigentlich hat das Thema schon soooo einen Bart, aber es gehört eben dazu wie das Amen in die Kirche. Zudem ist es auch immer wieder in meinen Coachings zugegen. Dort heißt es dann auch gerne mal “nicht anecken wollen”, “nicht auffallen wollen”, oder “Everybody’s Darling”. Schon spannend, wie sich da teilweise verbogen und selbst belogen wird, um anderen zu gefallen. Klare Kante geht eben damit einher, dass andere einen scheiße finden könnten. Who cares? Lieber solltest Du Dir selbst treu bleiben und Dich authentisch Leben, als zuerst darauf zu schauen, dass Dich ja alle dufte finden.
Wird bei über acht Milliarden Menschen, Deinem pingeligen Nachbarn, der die Rasenkante mit der Nagelschere schneidet und den ganzen Knallköppen da draußen (mich natürlich eingeschlossen), ein ambitioniertes Unterfangen. Ich finde übrigens Deine Frisur scheiße, eine Prostitution an Kopfbehaarung. Und in aller K.I. Z.-Manier wünsch ich mir zu Weihnachten, das Du aufhörst zu atmen. Kriegst Du das hin? Ja hoffe ich doch! Sonst mag ich Dich nicht mehr. Das nur mal am Rande.
APROPOS PROSTITUTION
Die ist übrigens auch am Start, wenn Du es allen Recht machen willst und Dich hinten anstellst. Genre: Selbst-Prostitution. Hauptrollen: Schneeflittchen, die sieben geilen Zwerge und Du. Nur mit dem Unterschied, dass Du kein Geld dafür bekommst, sondern ein gutes Gefühl, ein toller Typ zu sein, einen “Freund” oder “Likes”. Is doch super, wenn die anderen unverärgert sind und Dich knorke finden, Du Dich dafür aber nur selbst verlassen musst. Klingt das nicht nach einem fairen Deal?
“Care about, what other people think and you will always be their prisoner” – Lao Tzu
SO WIRD RICHTIG AUFN STRICH GEGANGEN
Als anständige Bordsteinschwalbe hast Du einiges im Repertoire, wenn es darum geht, es allen anderen recht zu machen. Was davon kennst Du?
- Du fühlst Dich häufig dafür verantwortlich wie sich andere Menschen fühlen.
- Wenn jemand auf Dich sauer ist, fühlst Du Dich schlecht.
- Du willst jeden Konflikt vermeiden.
- Du sagst (z.B. wenn Du um einen Gefallen gefragt wirst) Ja, obwohl Du lieber Nein sagen würdest.
- Du veränderst Dein Verhalten, je nachdem was andere von Dir denken oder wollen.
- Du investierst viel Energie, um andere zu beeindrucken.
- Du willst nicht, dass Dich jemand für egoistisch hält.
WARUM WIR ES ANDEREN RECHT MACHEN WOLLEN
Es gibt verschiedene Gründe. Ein geringer Selbstwert bzw. ein Boost des eigenen Selbstwertes, wenn andere Menschen Dich klasse finden, wäre ganz vorne anzuführen. Funktioniert unterbewusst und subtil. Siehst Du milliardenfach jeden Tag in den sozialen Medien, wobei auch asozial recht häufig passt. Und mit asozial meine ich erbärmlich und peinlich. Wenn sich heroisch hinterm Influencer-da sein verkrochen wird, wenn sich im Schlüpfer bei minus 20 Grad in den Schnee gestellt wird, um ein unabdingbares Foto zu machen, oder wenn die eigenen Kinder mal wieder die Quote der Instagram-Story aufbessern müssen. Manchmal möchte ich nur schreien: “Get a fucking life!” Wir merken uns: Selbstwert im Arsch = Leben im Arsch. Selbstwert von anderen Menschen abhängig = Prostitution.
Ein weiterer gern genommener Grund, um es anderen recht zu machen, ist die Angst vor Konflikten. Ich sag nicht, Du sollst wegen jedem Scheiß gleich zur Furie werden, aber wenn etwas mit Deinem Wesenskern und Werten nicht vereinbar ist, dann solltest Du nicht wie das Fähnchen im Wind mit Dir spielen lassen und zu allem Ja und Amen sagen. Du wirst Dich unterbewusst dafür verachten. Stattdessen klar und ehrlich kommunizieren, wie Deine Sicht der Dinge ist und auch mal Meinungsverschiedenheiten aushalten. Ohne dass gleich das Ego reinspringt und Du Dich angegriffen fühlst wie Dresden 45zig. Dich selbst zu respektieren, heißt auch in den wesentlichen Momenten für Dich einzustehen. Selbst-würde könnte man das nennen oder einfach sich selbst treu sein. Richtig … Dafür muss man aber erst mal sein Selbst kennen und auch die eigenen Werte. Die fallen nämlich nicht vom Pimmel …. ähhh Himmel.
Und dann haben wir da noch die einzigartige Weltdroge: Aufmerksamkeit. Jop, wenn alles und jeder Dir wohlgesonnen ist oder Du dadurch, dass Du es allen recht machst, sogar “Freunde” gewinnst, dann lernst Du: “Die anderen mögen mich, ich bin wichtig und es wert, dass sich andere mit mir beschäftigen.”
Einfach gesagt, mündet alles in allem immer in der Angst vor Zurückweisung und der Angst, nicht gut genug zu sein, nicht gemocht zu werden. Deshalb der ganze Tam-Tam. Du willst am Ende nicht alleine und ungeliebt dastehen. Das wäre alles viel schlimmer. Daher ist auch der ganze Selbst-Prositutions-Zirkus noch das kleinere Übel.
Zwischen P.S: Ich könnte es auch sanfter, verträglicher schreiben, bringt aber nix. Hab ich alles bei mir selbst versucht.
WOHER DER SHIT KOMMT?
Prägung, Kindheit, Erziehung. Außerdem sind wir evolutionär betrachtet Herdentiere. Und wenn Dich Deine Sippe leiden konnte, war das einfach für Dein Überleben günstiger, als aus der Gruppe ausgestoßen zu werden. Du hast den Kram auch als Kind gelernt. Denn ohne die Aufmerksamkeit Deiner Eltern würdest Du heute nicht mehr leben. Als Kinder sind wir abhängig davon. Also lassen wir uns allerhand Zeug einfallen, um genau das zu bekommen. Wunderbar erlernt, kompromisslos umgesetzt – richtige Masterminds.
Ich rate hierzu auch nochmal dringend den Artikel vom Dr an: “Mach doch einfach!”. Wundervoll geschrieben und besser erklärt als ich es je könnte.
VON DER BORDSTEINSCHWALBE ZUM ADLER – AKA HAUSAUFGABEN
Das ist natürlich ein Prozess, keine Frage. Aber der erste Schritt, um es nicht mehr allen recht machen zu wollen, ist die Frage nach: Was ist Dir denn recht? Du musst also wissen, was Du willst und wer Du bist. Wie solltest Du sonst dafür einstehen können. Wie sollst Du sonst einen Selbst-Wert ausbilden können? In dem Wort steckt übrigens schon Selbst und Wert drin. Was sind denn Deine Werte und was ist Dein Selbst? Um Selbst-Wert zu haben, musst Du erst mal ein Selbst haben und das muss ausgebildet und erkannt werden. Wussten schon die alten Griechen, als sie noch meinten, dass Delphi mit der durchgeknallten Wahrsager-Alten im exakten Mittelpunkt der Erde liegt. Aber in den schönen Orakel-Marmor haben sie echte Philosophie eingehämmert: Know Thyself – erkenne Dich selbst. Und seit Fritz Nietzsche wissen wir ja, dass die Philosophie mit dem Hammer die wirklich durchschlagende und verändernde ist. Alles andere kratzt an der Oberfläche.
Es wird also aus dem Inneren aufgebaut, nicht im Außen. Dann musst Du es auch niemandem mehr recht machen. Dann bist Du im Reinen mit Dir und Du hast auch keine Angst mehr zurückgewiesen zu werden, weil Du weißt, dass der Preis, Dich selbst dafür zu verlassen, nicht verhandelbar ist.
Schreib Deine Werte auf, bringe diese in eine Reihenfolge von wichtig bis weniger wichtig. Denk jetzt darüber nach, ob Du auch wirklich nach Deinen Werten lebst. Wie viel Zeit, Geld und Energie steckst Du in jeden Einzelnen davon? Was muss angepasst werden? Oder steckst Du vielleicht zu viel Aufwand in etwas, das nicht mal auf Deiner Liste steht?
Nächster Punkt is easy: Häufiger “Nein” sagen. Schärfer trennen und mehr fokussieren. Und zwar in Einklang mit Deinen Werten und Deinen eigenen Zielen. Nicht Ja sagen, obwohl Du Nein meinst und umgekehrt. Damit fängt der ganze Rudelbums nämlich an. Dafür musst du, wie oben schon gesagt, wissen was Du willst. Also hierüber reflektieren und klar werden.
So und abschließend zu dem Thema das passendste Buch ever. Ich will den Cliffhanger bewusst nicht klein halten: eines der einflussreichsten Bücher auf mein bisheriges Leben. Dr. Z hat es mir mal geschickt und danach war alles anders. Also nachdem ich es wirklich verstanden hatte und auf mein Leben übertragen (insbesondere auf meine depressive Vergangenheit und meinen Versuch, Aufmerksamkeit zu bekommen). Also: Lesen, reflektieren, verdauen, markieren, schreiben, noch mal lesen, noch mal durcharbeiten, reflektieren, noch mal lesen. Das ist meine Empfehlung.
Buch: “The courage to be disliked” oder im halb so potenten deutschen Titel: “Du musst nicht von allen gemocht werden: Vom Mut, sich nicht zu verbiegen”. Lesepflicht. Link klicken, bestellen, lesen. Ich mach dann noch paar Affiliate-Einnahmen. Andernfalls mag ich Dich nicht mehr.
Das Buch eignet sich auch für alle, die sich schon immer gefragt haben, warum Sie eigentlich immer zwei Schritte nach vorne machen und ein, wieder zurück. Oder auch fünf. Das erklärt Dir der nette Philosoph mittels der Psychologie von Alfred Adler darin. Super spannend.
So, das wars für heute. Kurz und schmerzlos. Jetzt sagen wir uns noch mal zum Abschluss, wie scheiße wir uns alle finden, dann regen wir uns darüber auf, weil wir immer mit allen cool sein wollen, machen ein Foto von unserem Arsch mit Regenbogenfilter, posten das auf Instagram und fragen dann unseren pingeligen Nachbarn vom Anfang, ob er das auch so gut findet, oder ob es vielleicht etwas am Zahn der Zeit vorbeigeht. Der wird dann pingelig danach fragen, ob wir die ganze Sache vielleicht ein bisschen zu sehr auf die unseriöse Schulter nehmen, weil wir mal wieder den Rabattcode: “Leckmichamarschbinicheinwichtigerypundichmachesolangeallessowieihreswolltbismichallemögen3000” vergessen haben und wir beiden Pastorentöchter sehen uns dann schon nächste Woche wieder. #kannstedirnichtausdenken
Ik freu mir n Ast – Tüss!
Ende P.S kommt heute von Fritz:
“Wie vieles ist noch möglich! So lernt doch über euch hinweglachen! Erhebt eure Herzen, ihr guten Tänzer, hoch! höher! Und vergeßt mir auch das gute Lachen nicht! Diese Krone des Lachenden, diese Rosenkranz-Krone: euch, meinen Brüdern, werfe ich diese Krone zu! Das Lachen sprach ich heilig; ihr höheren Menschen, lernt mir – lachen!” – Friedrich Nietzsche
“Care about, what other people think and you will always be their prisoner”
Lao Tzu
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AUTOR: Sascha
Seit vielen Jahren reise Ich dauerhaft, minimalistisch, frei und ohne festen Wohnsitz durch die Welt. Diesen Lifestyle kombiniere Ich mit Meiner Arbeit als existenzieller Therapeut, holistischer Coach und Philosoph. In Mir brennt ein Feuer für die Frage, wie man ein Leben voller Freiheit, Authentizität und Erfüllung mit Flow und Leichtigkeit in allen Lebensbereichen führen kann. Mit Meiner Arbeit möchte Ich die AMOR FATI Philosophie weiter verbreiten und etwas von dieser Leidenschaft weitergeben.
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