Artikel Nummer siebzehn aus der Artikelreihe “Mindset is everything: Wie Du einen starken und stabilen Geist für ein erfülltes, glückliches und erfolgreiches Leben entwickelst”.
In dem heutigen Artikel “Erschaffe keine Probleme & Drama” geht es um:
- Warum “Probleme” aus philosophischer Sicht eigentlich Pillepalle sind.
- Warum oft Probleme und Drama erschaffen werden und darunter gelitten wird.
- Wie Du Deinen Problemen entgegentreten solltest, wenn Du nicht übermäßig unter ihnen leiden willst.
- Warum Probleme die größte Drogen auf diesem Planeten sind.
- Wie Du Menschen erkennst, die Probleme erschaffen und Drama kreieren wollen.
„Es gibt nur ein wirklich ernstes philosophisches Problem: den Selbstmord. Sich entscheiden, ob das Leben es wert ist, gelebt zu werden oder nicht, heißt, auf die Grundfrage der Philosophie antworten. Alles andere – ob die Welt drei Dimensionen und der Geist neun oder zwölf Kategorien hat – kommt später. Das sind Spielereien; erst muss man antworten.“ – Albert Camus
DAS EINZIG WAHRE PROBLEM: SELBSTMORD ODER NICHT?
Ich hab mit Albert schon direkt mit einem Brett an “Problem & Drama” begonnen. Das wird sich nicht mehr groß toppen lassen. Alle anderen “Probleme” werden in diesem Schatten verblassen: jetzt und für immer.
Ich weiß, das Zitat hatten wir schon einmal im Artikel “Stelle Dich Deinen Ängsten und entwickle Dich stetig weiter”. Aber da Wiederholung eben auch die Mutter der Philosophie-Kiste ist (und damit auch des guten Lebens), setze ich heute für diesen Artikel dort nochmal an. Daher sei mir vor der provokativen Frage, wie schwer Deine “Probleme” im Vergleich mit der “Lebenswert-Selbstmord-Frage” von Camus noch wiegen, eine noch provokativere Frage erlaubt …
Lieber Leser, liebe Leserin: Hast Du schon geantwortet? Oder beschäftigst Du Dich noch mit Problem-Spielereien: Wetter kalt, Chef scheiße, Benzin teuer, der Alte hat den Schuss nicht gehört, der Hamster hat gepupt, Penis zu kurz, Möpse zu klein, zu wenig Follower, Pils zu warm und nachts ist kälter als draußen? Ich sach ma so: Was interessieren mich die Erdbeerpreise von morgen, ich bin mitm Fahrrad da!
ZUSAMMENHÄNGE ERKENNEN: TROTZDEM JA ZUM LEBEN SAGEN!
Beantwortest Du Alberts Frage allerdings mit “Ja” und entscheidest Dich dafür, dass Dein Leben lebenswert ist, dann bist Du wieder bei folgenden Fragen angekommen:
- Wie und nach welchen Werten will ich mein Leben leben?
- Was machen für mich meine Lebenswerte aus?
- Was entspricht meiner Natur / meinem Charakter?
- Wer bin ich? / Wie erkenne ich mich selbst?
Warum Lebenswerte und Selbsterkenntnis Dir Sinn, Stabilität, Orientierung, Ziele und ein authentisches, glückliches sowie erfülltes Leben bringen, habe ich bereits im Artikel “Erkenne Dich selbst und lebe Deine Werte” erläutert. Bei Interesse nochmal nachlesen.
Im Artikel “Stelle Dich Deinen Ängsten und entwickle Dich stetig weiter” haben wir weiterhin festgestellt, dass Leid im Leben immanent ist und zu diesem untrennbar dazugehört. Nicht immer wird alles so laufen wie Du Dir das wünschst: Tod, Krankheit, Unfälle, Jobverlust, Ängste, Lebensveränderungen und Krisen aller Art wären hier aufzuzählen. Existenzielle Krisen haben wir diese Lebenssituationen genannt.
Zeitgleich haben wir festgestellt, dass wir die Wahl bzw. “Freiheit” haben, wie wir diesem Leid / den Krisen und damit dem Leben begegnen. Viktor Frankl meinte in diesem Zusammenhang, dass wir immer unsere innere Haltung / Einstellung frei wählen können. Egal welchen Umständen wir uns gegenüber sehen.
Intentional mit Nietzsche ausgedrückt, sollen wir das Leben als ein Kunstwerk sehen. Wie können wir trotz, dass nicht immer alles so laufen wird, trotz unserer Prägungen, Genetik, Erfahrungen und Lebensleid unser Leben zu einem kraftvollen, authentischen Kunstwerk machen? Oder um es mit Viktor Frankls Weltbestseller-Titel zu sagen: wie können wir “Trotzdem Ja zum Leben sagen.”?
Und wo wir uns schon mal in radikale Rage philosophiert haben, muss natürlich Nietzsche nochmal ein, zwei draufsetzen, wenn er in seinem Statement zu AMOR FATI meint, dass Du Dein Leben mit einem kraftvollen “Ja” so lieben sollst (mit allem was da ist und da war), dass Du es nicht anders haben wollen würdest. Aber lassen wir Nietzschmeister mal selbst zu Wort kommen:
“War das – das Leben?‹ will ich zum Tode sprechen. ›Wohlan! Noch einmal!”
TANZEN LERNEN!
Das Ziel, welches die existenzielle Philosophie und Therapie ausruft, haben wir auch schon kennengelernt: authentisches Leben. So leben, wie es Dir entspricht – gemäß Deiner Natur, mit Deiner Natur im Einklang.
Ein authentisches, geiles Leben könnte man auch als “Tanzen” beschreiben. Philosophisch und therapeutisch betrachtet lernst Du Tanzen durch: Selbsterkenntnis, Übernahme von Verantwortung, das Ausleben Deiner Freiheiten, die Verwirklichung Deines Potenzials. Ergo: Kein ungelebtes Leben haben!
Simple as that. In a nutshell.
Stellt sich noch die Frage, was dann diesem Tanzen (neben all den in der “Mindset is everything” Reihe genannten Artikeln) kontraproduktiv entgegenwirkt. Genau: Probleme und Drama erschaffen. Et Voilà.
NICHT MEHR LEIDEN ALS NÖTIG
Im Leben wird Leid unausweichlich sein. Daher ist es sinnvoll, nicht noch mehr zu leiden als nötig oder gar dieses Leid noch hausgemacht zu vergrößern. Dennoch gibt es gerade in der westlichen Welt so viel selbst gemachtes Leid durch Überdramatisierung und das Aufblasen von Problemen, wo eigentlich keine sind. Du wirst jetzt lachen, wenn Du an Deinen Nachbarn denkst, der sich bei Dir beschwert, weil Du mal wieder den Keller nicht gewischt hast (ist mir tatsächlich so passiert). Aber wenn Du ein Haus oder ein Auto auf Pump kaufst, das dann 5-50 Jahre abbezahlst und aus finanzieller Angst in einem Job hängst, der Dich quält, weil er Dir nicht entspricht, wie frei bist Du dann? Wie würde es Dir wohl gehen, wenn Du diesen Job nun verlieren würdest und Dich in einer der besagten existenziellen Krisen wieder fändest – plus finanziellem Desaster? Und noch wichtiger: Wer hat hier das “Problem” und den “Druck” denn eigentlich ursächlich erschaffen?
Ich will nicht anklagen (und sagen, dass ein Eigenheim oder Auto schlecht ist), sondern damit nur aufzeigen, wie wichtig Selbsterkenntnis und ein Leben gemäß Deiner Natur ist. Denn sonst findest Du Dich schnell in irgendeiner Scheiße wieder, in welche Du besser nicht reingeraten wärst. Anstrengend, stressig, nervig. Und dann den Löffel voller Verantwortung in die Hand zu nehmen, um alles auszulöffeln ist nie leicht. Darf es auch nicht. Kenne ich auch aus eigener Erfahrung. Ist aber ein anderes Thema.
Auf die sich drängende Frage “Warum oft Probleme und Drama erschaffen werden und darunter gelitten wird, obwohl wir nun wissen, dass es uns vom Kunstwerk Leben abhält”, haben wir somit einen Grund bereits gefunden: Fehlende Selbsterkenntnis und das nicht gemäß der eigenen Natur gelebt wird. Weitere Gründe …
WARUM WERDEN PROBLEME & DRAMEN ERSCHAFFEN?
Neben der fehlenden Selbsterkenntnis gibt es noch eine ganze Reihe weiterer Gründe, warum Probleme und Drama erschaffen werden. Hier eine Übersicht der meiner Meinung nach wichtigsten Punkte:
- Keine Verantwortung übernehmen wollen
- Vergessen Hausaufgaben zu machen
- Sinnerfüllend
- Kompensation & Prokrastination
- Zugewinn, Opferperspektive & Aufmerksamkeit
- Angst
Probleme werden aufgeblasen und dramatisch groß gemacht, damit sie übermächtig riesig erscheinen. In Anbetracht dieser Größe kannst Du ohnmächtig und ohne Einfluss wirken. Hierdurch ist es dann einfacher, die Verantwortung von sich zu weisen. Schließlich ist das Problem ja so riesig und unkontrollierbar. Dabei soll es eigentlich sogar unkontrollierbar und riesig sein, denn so ist es einfacher, jegliche Verantwortung von sich zu weisen.
Probleme werden zudem groß, wenn Du Deine Hausaufgaben nicht machst. Heißt also im Wesentlichen unvorbereitet bist. Daher ist es sinnvoll, nicht stehen zu bleiben und Dich stetig weiterzuentwickeln. Wenn Du beispielsweise niemals in Deine körperliche Gesundheit investiert hast und diesen Bereich vernachlässigst, dann wird es natürlich mit der Zeit immer schwieriger (und gefühlt überproportional aufwendig), Dir einen gesunden Lebensstil anzueignen. Sämtliche Aufgaben / Bereiche, die wichtig sind, aber gleichzeitig nicht dringend, sind hier zu nennen. Gesundheit ist der Klassiker. Weiteres zum Thema, warum Du Deine Hausaufgaben machen und Dich stetig weiterentwickeln solltest im Artikel “Stelle Dich Ängsten und entwickle Dich stetig weiter”.
Aufgeblasene Probleme können auch sinnstiftend sein. Schließlich beschäftigen wir uns dann die ganze Zeit mit einem Problem. Und die Lösung dessen (oder die ständige Lösung ganzer Problem-Reihen), kann Sinn vermitteln. Beispielsweise indem Du Dir durch die Problemlösung selbst bestätigst, dass Du gebraucht wirst. Außerdem erlaubt uns eine übermäßige Beschäftigung mit einem Problem (oder Drama) auch, uns abzulenken. Das, was wir eigentlich machen müssen, wo wir eigentlich hinschauen sollten, wird aufgeschoben oder überdeckt. Probleme eignen sich daher besonders gut für Prokrastination und Kompensation. “Ich würd ja gerne aber ….”, ist dann ein gern gesagter Satz. Passive Position deluxe. Opferperspektive ist da nicht weit und hierüber habe ich schon ausführlich im Artikel “Kein Selbstmitleid – MIE#01” geschrieben. Unbedingt nochmal lesen, um folgenden Abschnitt komplett verstehen zu können.
Probleme und Dramen können somit auch Selbstmitleid, Opferperspektive und Aufmerksamkeit bringen. Daher sind meiner Meinung nach Probleme auch die größte Droge, die es auf diesem Planeten gibt, da sie ohne Ende Zugewinne bringen. Sekundärer Krankheitszugewinn würde es in der Psychologie heißen. Hier nennen wir es mal sekundärer Problemzugewinn. Selbe Suppe. Was wäre denn eine Welt ohne Probleme? Oder auf einer kleineren Skala: Was wäre Dein Leben ohne Probleme? Klar, sie sind auch Katalysator Deines Fortschritts, aber stell Dir mal vor, Du würdest die hausgemachten davon alle rauslassen, was würde dann in dieses aufkommende Problem-Vakuum treten? Was würdest Du mit der freigewordenen Zeit machen? Woher würde Dein Sinn kommen, woher die Aufmerksamkeit, welche Du Dir wünschst? Welchen Ängsten würdest Du gegenübertreten müssen? Welche Zugewinne müsstest Du dann loslassen? Was müsstest Du aufgeben?
Richtig, wir landen schlussendlich wieder bei Ängsten. Probleme und Drama helfen häufig der darunterliegenden Angst zu entkommen – zu kompensieren. Angst vor Veränderung, Angst vor dem Unbekannten, Angst vor der Wahrheit, Angst vor der Verantwortung, Angst vor der Entscheidung, Angst vor der Freiheit, Angst zu scheitern, Angst erfolgreich zu rein, Angst, nicht gut genug zu sein, Angst vor dem Leben, Angst vor der Angst … usw.
Und an dieser Stelle wollen wir nochmal Fritz fragen was er dann als philosophischen Erguss zum Thema Angst sagen kann:
„Tue, was Du fürchtest – und die Furcht stirbt.“ – Friedrich Nietzsche
Wir schlussfolgern: In die Angst gehen, sich stellen, sie überwinden, das ist der Weg. Dieser wird gleichzeitig alle an ihr haftenden Probleme mit beseitigen. Wirf immer den großen Dominostein zuerst um. Dieser hat dann genug Power, den ganzen Kleinscheiß direkt mit umzukegeln.
WIE KANN ICH VERHINDERN, DASS ICH PROBLEME / DRAMA ERSCHAFFE?
Jetzt im Grunde simpel. Alles obige ausschließen. Das ist sicherlich das Wichtigste. Kein Zugewinn, keine Prokrastination, keine Kompensation etc. Dann die dahinterliegende Angst erkennen. Lehn Dich in diese hinein und lerne sie auszuhalten. Arbeite an ihr, arbeite mit ihr. Lerne mit Ihr zu tanzen. Widme Dich dem Ursächlichen. Probleme und Drama sind vielfach nur Symptome und Kompensation.
Zudem solltest Du lösungsorientiert bleiben. Gib nicht noch mehr negative Energie in Probleme, dadurch werden Sie nur größer. Fokus vom Problem abziehen und auf die Lösungsmöglichkeiten richten. Dann sofort in die Umsetzung kommen. Machen! Machen! Machen! Nicht noch zwanzig Mal durchdenken. Fang an und merke:
- Where focus goes energy flows
- Where energy flows focus goes
- Progress kills fear
- Zu viel Analyse führt zur Paralyse
PROBLEMMENSCHEN & DRAMAQUEENS ERKENNEN
Letztlich bleibt die Frage, woran wir problemliebende Menschen und Dramaqueens erkennen. Auch simpel: Es darf keine Lösung geben! Das Problem muss bestehen bleiben!
Erkennt man auch immer sehr gut daran, dass egal welchen Lösungsvorschlag Du bringst, es gibt immer einen Vorwand oder Einwand, warum dieser nicht geht bzw. nicht funktionieren wird.
Sicherlich ist aber der beste Indikator die getätigte Handlung. Hat der- oder diejenige mit dem “Problem” eine Handlung in Richtung Lösung unternommen? Wurde das “Problem” angegangen? Keine Handlung, keine Chance auf Verbesserung. Ah by the way: Wenn keine Handlung zu sehen ist, dann wurde auch keine Verantwortung übernommen. Im Grund wurde nicht mal eine Entscheidung getroffen, völlig egal was der- oder diejenige gesagt hat. Merke:
Philosophy teaches us to act, not to speak. – Seneca
Nice. Fritz, hast Du noch was Erwähnenswertes beizutragen zu aufgeblasenen Problemen, Drama, Ängsten, Aufmerksamkeit, Kompensationen und Zugewinnen?
Oder sind wir dann für heute schon wieder durch?
Wir haben noch einen Grund vergessen, weshalb wir Probleme und Drama kreieren? What?
Welchen denn?
Wir nehmen und zu alle selbst viel zu ernst?
Wie meinst Du das?
Nur wer lernt, von sich abzusehen, der lernt: viel zu sehen! – Friedrich Nietzsche
AND NOW THE END IS NEAR …
Einmal werden wir noch wach, heißa, dann ist Letzter-Artikel-der-Reihe-Tag. Das war der vorletzte Artikel der Reihe “Mindset is everything”. Nächste Woche gibts das Finale. Wir setzen genau an der Stelle an, wo wir heute aufgehört haben. Zudem wird es ein paar geile Veränderungen in Bezug auf AMOR FATI und meine Arbeit geben. Bis dahin und Tüss mit einem wundervollen Cliffhanger.
„Es gibt nur ein wirklich ernstes philosophisches Problem: den Selbstmord. Sich entscheiden, ob das Leben es wert ist, gelebt zu werden oder nicht, heißt, auf die Grundfrage der Philosophie antworten. Alles andere – ob die Welt drei Dimensionen und der Geist neun oder zwölf Kategorien hat – kommt später. Das sind Spielereien; erst muss man antworten.“
Albert Camus
Thematisch passende Beiträge:
• Kein Selbstmitleid – MIE#01
• Stelle Dich Dienen Ängsten & entwickle Dich stetig weiter – MIE#15
AUTOR: Sascha
Seit vielen Jahren reise Ich dauerhaft, minimalistisch, frei und ohne festen Wohnsitz durch die Welt. Diesen Lifestyle kombiniere Ich mit Meiner Arbeit als existenzieller Therapeut, holistischer Coach und Philosoph. In Mir brennt ein Feuer für die Frage, wie man ein Leben voller Freiheit, Authentizität und Erfüllung mit Flow und Leichtigkeit in allen Lebensbereichen führen kann. Mit Meiner Arbeit möchte Ich die AMOR FATI Philosophie weiter verbreiten und etwas von dieser Leidenschaft weitergeben.
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