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Dr. Z ist nach langer Zeit in Indien (und anschließend Dubai) mit einem außergewöhnlichen Artikel zurück. Er berichtet ausführlich von einem Experiment, welches sein Leben für immer verändert hat. Lesen, lernen – lohnt sich!

Es sollte nur ein weiteres Experiment werden. Doch was dann geschah, hat alle Erwartungen in den Schatten gestellt und mein Leben, meinen Körper und die Perspektive darauf für immer verändert …

NACKT STEHE ICH IM REGEN

… auf der Dachterrasse meines Hauses in Goa. Der Monsun färbt den Himmel: schwarz, grau, anthrazit – aber auch türkis, grün, lila. Mein Blick verliebt sich in das Moos auf den Dachziegeln vor meinen Augen. So kristallin klar, leuchtend grün zeichnet sich seine fraktale Form ab und geht vom Hundertsten ins Tausendste. In Zeitlupe fließt Wasser darüber. Tropft herab. Der starke Geruch von Wald durchströmt meine Nase. Das Gefühl von Geborgenheit ist … überall. Alles ist bunt. Unfassbar intensiv.

FULLY CONNECTED

Ein Tausendfüßler dringt aus dem Moos hervor; schwarz-rot geringelt. Er hebt den Kopf und schaut mir direkt in die Seele.

Ich rufe meine ebenfalls nackte Yoga-Lehrerin, weil ich diesen wundervollen Moment mit ihr teilen möchte. Sie steht auf, tritt in den Regen, schmiegt sich an mich – und betrachtet den Tausendfüßler. Ich sage, der habe es nicht einfach im Schuhgeschäft.

Sie lacht und erwidert, dass sie wieder unter den Dachvorsprung geht, weil es kalt ist und ihre Sachen nass werden.

Verblüfft mustere ich das wundervolle Wesen. Plötzlich trägt sie ein leichtes Sommerkleid, grinst wie ein kleines Mädchen an Weihnachten, hat ein gänzlich anderes Gesicht … und tanzt ins Trockene.

Ja, das mit der Wahrnehmung ist so eine Sache, reine Konstruktion und volatil wie der Kurs von AMC – besonders in Kombination mit LSD.

LYSERGSÄUREDIETHYLAMID

Empfindungen wie Kälte, Schmerz oder auch Depression verschwinden bei manchen gänzlich – weshalb die aus dem Mutterkornalkaloid stammende Substanz wertvoll bei psychischen Erkrankungen, Abhängigkeit, Schmerztherapie und Sterbebegleitung sein kann. Mitunter führt sie aber auch zu Allmachtsgefühlen, die Psychonauten dazu veranlasst hat, aus dem Fenster zu fliegen oder im Winter in eiskalte Flüsse zu springen. Doch …

DIE REALITÄT SCHLÄGT ZURÜCK

Die Welt an und für sich, in ihrer physikalischen Struktur, bleibt erhalten. Wer vom Dach springt, wird der Schwerkraft nicht entkommen. Dem bin ich mir völlig bewusst. Trotz des hochdosierten Halluzinogens, das meinen Körper durchströmt. Doch wie fix und flexibel ist alles andere in dieser Welt?

LSD verleiht mir enormes Selbstbewusstsein. Zweifel und Blockaden lösen sich in Wohlgefallen auf und so genieße ich das Maximum meiner körperlichen Kräfte. Gehe in die Planche auf dem Terrassengeländer des Penthouses, vermeide es aber, in den Handstand zu wechseln. Ein fünf Etagen tiefer Fall steht nicht auf meinem Tagesplan. Ratio still intakto.

SZENENWECHSEL

Ein eher destruktives Lied shuffelt sich in die Playlist. Abrupt verdüstert sich der Himmel. Alle Farben schwinden. Meine Kräfte verpuffen. Kälte durchzieht meine Glieder. In der Terrassentür spiegelt sich ein Blasserdünnerjunge. Schmächtig und krank sieht er aus. Plötzlich geht’s mir dreckig.

Wundervoll – interessant. Immer wieder faszinierend dieses LSD. Es realisiert aufkeimende Gefühle und Gedanken. Was gerade besonders präsent ist, färbt alles andere ein. Ich sehe ein paar Ameisen und schon sehe ich Tausende über meinen Körper laufen. Nicht nur das: Ich fühle sie. Die realitätserschaffende Macht unseres Nervensystems. Sie wirkt immer – aber nirgends so krass wie unter dem Einfluss von Halluzinogenen. Zum Test: ein anderes Lied.

HER MIT DEM SONNENSCHEIN

Happy music dringt durch den Speaker. Ich tanze in Richtung Toilette. Durch das verglaste Dach dringt orangefarbenes Licht und durchflutet die Wohnung in goldenem Schein. Ich fühle mich wie in Miami Beach. Megaerfüllt.

Im 2m-langen Badezimmerspiegel erblicke ich einen mehr als nur muskulösen Athleten. Breite Schultern, V-Shape, Waschbrettbauch, muskulöse Beine. Perfekte Haut. Also alles wieder wie immer – nur krasser, perfekter. Ich pose eine Runde und muss grinsen, über …

DIE MACHT VON MINDSET UND SELFIMAGE

Einzig und allein meine innere Einstellung lässt mich ein und denselben Körper mal schmächtig, krank und schwächlich – und mal perfekt, massiv und muskulös sehen. Die Lektion dahinter ist entscheidend für Dein Leben! Denn das geschieht immer mit uns und jedem von uns.

DU BIST – WAS DU DENKST, FÜHLST UND GLAUBST ZU SEIN

Externe Drogen sind nichts anderes als Austauschstoffe für unsere internen körpereigenen Drogen – auch Neurohormone oder Botenstoffe genannt.

SOLL HEISSEN: Wir alle leben ständig auf Drogen. Ein Leben ohne Drogen ist unmöglich. Fühlen, Wollen, Wahrnehmen und Handeln funktioniert nur durch körpereigene Drogen und ist deswegen einzigartig, bunt, privat und subjektiv – oder halt auch trist und traurig.

Ein jeder Mensch sollte verstehen, dass seine gesamte bewusste Wahrnehmung, seine Welt, seine Umgebung, er selbst, sein Körpergefühl und sein Selbstbild eine Konstruktion seines eigenen Nervensystems ist. Ein realer Traum. Das gilt auch für Dich.

GETRÄUMTE REALITÄT

… aufgepropft auf die physikalische Struktur, die weder Fülle noch Farben oder Geräusche kennt. 99,9 % der Dinge um Dich herum bestehen aus leerem Raum. Dich nerven die Geräusche Deiner Nachbarn, Deines Partners oder der Lärm auf der Straße?

Fakt ist: Die existieren nicht wirklich. Es sind Deine Konstruktionen. Erst Dein Fokus darauf erschafft sie so richtig. Änderst Du Deinen Fokus, z.B. auf ein gutes Buch oder Dein Instagram, dann verpuffen sie – aber auch alles andere, vielleicht Schönere.

DER THERAPEUTISCHE FAKT

All die Konstruktionen, die Dich irgendwie quälen, haben einen Sinn. Es steckt eine emotionale Botschaft darin: Du willst gar nicht mit diesen Leuten im selben Haus wohnen, nicht mit diesem Menschen das Bett teilen und auch nicht an dieser verkehrsreichen Straße leben.

Jede störende E-Motion (von lateinisch „movere“ – „bewegen“) soll Dich dazu motivieren, die Situation zu ändern. Das ist die faszinierende und zugleich simple Ursache dafür, dass Dein Gehirn Dinge und Gefühle konstruiert und in Deine Welt hinein projiziert, die Dich quälen (sollen) – und alles, was Dich quält, entsteht nur in Deinem Kopf und existiert nur für Dich, damit Du etwas änderst!

WAS LERNST DU DARAUS?

Das vermeintlich Schlechte will etwas Gutes. Warum sollte es sonst existieren? Die Welt ist auf Freiheit, Geschmeidigkeit und Entwicklung programmiert. Evolution ist, was wirkt. Alles hat seinen Sinn – folgt einem Prinzip. Und Flow zeigt den Weg.

In der Welt gibt es nichts absolut Schlechtes, kein grundloses Leid und auch keinen Teufel. Das ist nur Bullshit von Blendern, die Dir Angst machen und Dich manipulieren wollen. Das Gute darin: Du musst geistig fit bleiben, hinterfragen, reflektieren – oder Du wirst leiden (müssen), bis Du es überwindest. So will es die Natur. Sie „leidet“ auch und überwindet alles, was sie zu sehr leiden lässt – in galaktischem Maßstab. Versuch und Irrtum. Mutation und Selektion. Evolution.

DU BIST AUCH „NUR“ EVOLUTION

In der Welt da draußen existiert Deine Wirklichkeit jedoch nicht. Dort ist es absolut still, farblos und gefühlsfrei – pure Energie frei von Subjektivität. Die Philosophie weiß das seit Epikur. Die Wissenschaft seit Quantenphysik und Neurobiologie. In meinem Buch „Existiert der Mond, wenn keiner hinschaut?“ habe ich ausführlich über diese Zusammenhänge aus physikalischer Perspektive geschrieben.

Interessiert Dich mehr die psychologische Perspektive, dann liest Du bei Paul Watzlawick richtig und in meinem Buch „rosenrot – oder die Illusion der Wirklichkeit“. Wer diese konstruktivistischen Zusammenhänge versteht, dessen Verständnis und Gefühl von Macht und Eigenverantwortung wird revolutioniert – alles Laute, Sichtbare, Bunte ist konstruiert. Selbiges gilt für die Atmosphäre Deiner Umwelt sowie den Eindruck all der Menschen um Dich herum – und für Dein Selbstbild.

MATRIX PUR

Schau kurz mal um Dich herum und fühl in Dich hinein. Alles hausgemacht. Das ist der Grund dafür, dass es zu völlig surrealen Wahrnehmungseintrübungen kommen kann. Massive Männer verfallen dem Muskelwahn, weil sie sich als schmächtig empfinden. Schmächtige Frauen verfallen der Magersucht, weil sie immer noch bergeweise Fett an sich erblicken. Erfolgreiche Menschen verfallen in Depression und Selbstmordfantasien, weil sie sich als kümmerlich und wertlos sehen.

Und so viele blockieren sich selbst, haben Magen-Darm-Beschwerden, Erschöpfung, Hautprobleme und fühlen sich krankhaft mies – weil das ihr Mindset ist und dieses wiederum die entsprechende Wirklichkeit erschafft, die exakt dazu passt wie Faust aufs Gretchen. Kreativität par excellence.

Sobald Du diese Zusammenhänge verstehst, erhältst Du …

DIE MACHT ÜBER DEIN ER-LEBEN

Mit einer Tafel Kamelmilch-Schokolade kehre ich ins Schlafzimmer zurück. Meine kindliche Yoga-Lehrerin ist weg. Eine betagte, alt-ehrwürdige Schamanin mit schütterem Haar hat eine Klangschale, Kristalle und Kerzen aufgebaut. Flammen züngeln auf dem ausladenden Fensterbrett – doch nicht nur da.

Mir wird heiß, verdammt heiß. Es brennt. Ich schwitze aus allen Poren. Das Haus um mich herum steht in Flammen. Zeit für einen Horrortrip. Mein Bewusstsein schaltet sich ein. Nur keine Panik. Das brennende Haus, in dem ich stehe, ist nur eine Projektion der Kerzenflammen und meiner Sorge, dass wir in unserem Zustand nicht mit Feuer spielen sollten.

ODER BRENNT ES DOCH?

Erstmal Schokolade essen. Ich will ein Stück abbrechen, aber sie zerfließt zwischen meinen Fingern. Geschockt blicke ich auf den Schokobrei in meinen Händen. Doch ich kann atmen. Überall ist Feuer, aber kein Rauch. Ich muss lachen – über meine Unfähigkeit Schokolade zu händeln und über die Plastizität meiner Wahrnehmung.

Das ist nicht nur eine Halluzination wie bei einer Luftspiegelung über heißem Untergrund und auch keine angekiffte Wirklichkeitseintrübung. Es ist real, wahr, heiß – aus meiner Perspektive. Hätte ich jetzt (ganz tief in mir drin) kein Gefühl von Verständnis und Entspannung, dann wäre ich panisch.

BEI RISIKEN UND NEBENWIRKUNGEN …

Das ist der Knackpunkt bei Drogen: Sie wirken und was wirkt – hat Nebenwirkungen. Wie Du vielleicht weißt, habe ich schon viel mit Drogen experimentiert, auch mit Überdosen und schrägen Kombinationen.

Das kann zu Vergiftungserscheinungen wie Erbrechen, Schüttelfrost und Lähmungen führen. Dein Herz beginnt zu rasen oder bleibt einfach stehen. Deine Wahrnehmung befindet sich im Turbo, in Zeitlupe oder zerbricht in tausend Scherben. Eventuell regnet es auch in Deinem Körper oder er verschwindet komplett und alles um Dich herum. Vielleicht bist Du plötzlich stumm, hörst nichts mehr oder ganz viel: fremde Stimmen oder Farben. Oder Du wiederholst ständig alles. Oder Du wiederholst ständig alles.

Aus Sicht eines Forschers und Philosophen, der sich mit Wahrnehmung und Synästhesie beschäftigt: super interessant. Oder Du wiederholst ständig alles. Fast hätte ich meine Promotion dem halluzinogenen Thema gewidmet, doch an der Hochschule war die Bereitschaft verhalten, weshalb ich mich auf die alltägliche Wahrnehmung fokussiert habe. Privat gab es natürlich kein Halten für mich. Wir leben doch eh nicht auf Dauer. Weshalb sollte ich da auch nur einen Funken Vorsicht walten lassen und ein weiteres Abenteuer verpassen, wenn der Tod ohnehin unausweichlich ist.

ABER RHABARBER

Wer nicht stabil bleibt, wenn alles um ihn herum und in ihm zerbricht, der muss mit Drogenexperimenten vorsichtig sein. In dubio contra reo. Im Zweifel: lieber lassen.

Ich selbst bin Skeptiker und zweifel viel. Von Geburt an war ich physisch schwach und mental sensibel. Das wollte ich nicht akzeptieren. Deswegen konfrontierte ich mich immer wieder stark mit meinen Zweifeln und Grenzen in der Realität, um zu wachsen, zu verstehen sowie stärker und stabiler zu werden. In diesem Prozess fortschreitender HORMESIS ist meine Komfortzone gewachsen: von der Hamburger Hafenkneipe über den Wiener Opernball und den Bangkoker Untergrund bis hin zum Bergkloster im Himalaya, dem zentralamerikanischen Dschungel oder Verlassen des eigenen Körpers. Da fühl ich mich überall wohl, auch nüchtern. Die größte Droge ist ohnehin ein freies, selbstbewusstes, abenteuer-reiches Leben, kompromissloses Streben … und erfülltes Sterben.

VIVA LA MUERTE?

Bei aller Erfahrung hatte ich erst einen Trip, bei dem ich derart nah an der Grenze zum Tod stand, dass selbst mein innerer Kontrollposten sich nicht mehr sicher war, ob ich die nächsten 10 Minuten überleben werde. Also ließ ich mich einfach fallen, entspannte mich und … eine knappe Stunde später hatte ich wieder Kontrolle über meine Atmung; falls nicht wäre es auch in Ordnung gewesen. Doch zurück zu Kamelmilch-Schokolade und dem brennenden Zimmer …

WILLKOMMEN IN DER MATRIX

„Here, you have to do it.“ Lachend reiche ich der Schamanin den geschmolzenen Schokobrei. Konsterniert schaut sie mich an, bricht ein Stück ab, schiebt es sich lachend in den Mund – und der Bann ist gebrochen. Ein neuer Film eingelegt. In ihren Händen erblicke ich eine ganz normale Tafel Schokolade.

VORGESPULT

Es hat sich noch viel mehr abgespielt. Ich habe weitere Stimmungs- sowie Wahrnehmungs-Experimente gemacht, sie hat meditiert und wir haben unsere Zeit genossen. Timothy Leary hat LSD nicht ohne Grund als bestes Aphrodisiakum der Welt bezeichnet. Alles ist 100-fach intensiver in Zusammenhang mit Psychedelika; das gilt auch für Orgasmen. Und diese Wirkung erhebt sich immer und immer wieder. Noch zehn Stunden später sitzt vor dem Fenster ein majestätischer Drache im Dschungel und fixiert mich mit feuerroten Augen. Menschen auf einem Gemälde unterhalten sich und die Klimaanlage atmet rhythmisch.

Doch hier soll es nur am Rande um die psychedelischen Erfahrungen gehen, dazu gibt es mehr als einhundert Jahre Literatur – angeführt von Klassikern wie den Büchern von Albert Hofmann, Aldous Huxley, Stanislav Grof oder Deepak Chopra.

DIE VIEL BAHNBRECHENDERE ERKENNTNIS IST, WAS SICH AUF KÖRPERLICHER EBENE ABGESPIELT HAT

Seit Monaten sitze ich in Indien fest und treibe täglich Yoga. Welch ein Glück. Anfangs hat es mich stark an meine Grenzen gebracht. Zittern, Schmerzen und Schwitzen … sind die drei Worte, die es am besten beschreiben.

WARUM?

All die Yoga-Posen (sog. Asanas) lassen sich leicht einnehmen – sobald man körperlich geschmeidig und unblockiert ist. Bis dahin ist es schwierig bis unmöglich. Man hat höllisch zu kämpfen: gegen sich selbst, gegen innere Blockaden, blockierte Gelenke, verkrampfte Muskeln, verfilzte Faszien und entzündete Sehnen. Oder man wiederholt ständig alles.

Hier durchzusteigen und zu erkennen, was Ursache und was Symptom ist, ist mehr als nur eine Herausforderung. Fest steht: Eine einzige blockierte Struktur (mag es das ISG, eine schief sitzende Rippe oder ein lädierter Teil der Rotatorenmanschette sein) vermag das Gesamtsystem „Körper“ aus dem Gleichgewicht zu bringen. Es folgen weitere Blockaden, Entzündungen und Verhärtungen, sog. Satellitenprobleme. Selbst auf die hormonelle, energetische und mentale Ebene wirkt sich das aus.

YOGA – WELCH QUANTENSPRUNG

Ich halte mich selbst für einen relativ geschmeidigen Typen. Für Training und Alltag hat das auch immer gereicht. Yoga hat mir gezeigt, dass erst Bewegungsextreme offenbaren, wo ich körperlich überall blockiert bin. Für mich war das mein Normalzustand. Ich habe es nie als Beschränkung gesehen, sondern schlicht als das Leben. Status quo. Ist halt so.

EIN ALPTRAUM WIRD DIR ERST BEWUSST – WENN DU AUFWACHST

Wenn Du eine blockierte Stelle Deines Körpers öffnest, fühlt es sich an, wie wenn eine Kruste, ein Gips oder sonst ein verhärteter Verband entfernt wird. Es fühlt sich an, als würde frisches Wasser durch verdurstende Strukturen laufen, als würden sie endlich durchatmen können, nachdem sich der stetige Würgegriff der Blockade gelöst hat. Bewegt man sich, dann hört man, wie es sich löst. Es knirscht, hört sich an wie ein Klettverschluss, der geöffnet wird.

DIE WIRKUNG IST HOLISTISCH

Man bewegt sich und sofort beginnt der gesamte Körper, sich neu auszurichten. Aufzurichten. Es knackst in Wirbelsäule, ISG und Hüfte. Gelenke atmen auf. Faszien lösen sich. Werden frisch durchspült. Bänder und Sehnen lockern sich. Entzündungen verschwinden. Der Urin färbt sich dunkel. Bewegungsmuster optimieren sich. Asanas und Dehnungen werden um Welten leichter. Wer solch eine Revolution im Körper erlebt, lernt zwei Dinge.

1. NORMALES STRETCHING VERMAG HIER KAUM ZU HELFEN

Hier zieht man immer nur an den blockierten Strukturen. Das kann man jahrelang machen, ohne dass sich viel ändert. Stell Dir das vor wie das brave Ziehen oder Schieben an einem Klettverschluss oder Verband. Die Strukturen sind flexibel, gehen etwas mit und sperren sich dann. Darüber hinaus tut sich nicht viel. Löst man den Druck wieder, schnellen sie in den ursprünglichen Zustand zurück. Man war aktiv, aber nicht produktiv. Ein Problem vieler Menschen – im gesamten Leben. Oft fehlt es schlicht an Härte und Intensität, am Durch-Bruch. Die andere Erkenntnis:

2. DEIN KÖRPER IST NICHT NACHTRAGEND

Sobald Du es schaffst, eine wesentliche Blockade zu lösen, wird sich Dein gesamter Körper neu ausrichten. Probleme, an denen Du schon seit Jahren oder gar Jahrzehnten arbeitest, lösen sich in Minuten auf. Das Gefühl ist bombastisch. Ein neuer Körper. Ein revolutioniertes Lebensgefühl. Ein ganz anderes Niveau von Ruhe, Haltung und Leistung.

Ich bin unfassbar dankbar für diesen Corona-Lockdown, der mich über ein Jahr an Goa gefesselt und dazu geführt hat, dass ich intensiv und extensiv an meinen körperlichen Blockaden forschen und arbeiten konnte. Mit Erfolg. Wenig hat in den letzten Jahren derart zu einem sprunghaften Anstieg meiner Lebensqualität und emotionalen Balance geführt. Derart krass – dass dieser Aspekt künftig einen wesentlichen Schwerpunkt in meinen Coachings spielen wird.

WAS FÜR EINE WIRKUNG

Besonders bewusst geworden ist mir der Effekt beim Laufen. Früher war der Sprint anstrengend. Jeder Schritt kostete Kraft. Nun ist es so, dass jeder weitere Schritt zusätzliche Power liefert und es immer leichter wird. Ich brauche keine Kraft, um zu sprinten – sondern um es zu beenden. Am anstrengendsten ist das Bremsen. Welch geschmeidige Kampfmaschine ist doch ein unblockiertes Faszienkostüm. Das tiefere Verständnis des Tensegrity-Modells eröffnet eine neue Welt.

WIE EIN LEOPARD

Auch sonst wird alles leichter. Was Geschmeidigkeit bedeutet, kann man erst erahnen, wenn man sie spürt. Man spürt den Körper kaum noch. Federleicht. Man schläft tiefer. Klimmzüge, Liegestütze, Handstand. Alles auf einem anderen Niveau. Erst jetzt scheint man auch richtig aufrecht und geerdet stehen und sitzen zu können. Befindet sich im Zentrum. Offen, ausbalanciert und am Steuer. Meditationen werden sichtlich tiefer, da es deutlich einfacher ist, den Körper zu überwinden.

Im blockierten Zustand ist man nicht wirklich man selbst, nicht wirklich mitten im Leben, sondern nur irgendwie dabei, ohne wirkliche Kontrolle und das fühlt sich hilflos, unbeholfen und mies an. Deswegen lass Dir eines gesagt sein, auch wenn Du es kaum glauben magst: das Öffnen Deiner körperlich-seelisch-energetischen Blockaden ist eine der wichtigsten Aufgaben Deines Lebens! Nochmal:

DAS ÖFFNEN DEINER KÖRPERLICH-SEELISCH-ENERGETISCHEN BLOCKADEN IST EINE DER WICHTIGSTEN AUFGABEN DEINES LEBENS!

Solang Du das nicht tust, fährst Du mit angezogener Handbremse durchs Leben, musst sogar bergab schieben. Schande über mein Haupt, dass ich das erst mit Mitte 30 in seiner gesamten Potenz und Prägnanz wirklich verstehe – erst nach meiner aktiven Athletenkarriere.

Dennoch bin ich gespannt, wie sich die neu gewonnene Geschmeidigkeit auf meine Performance an der Hantel und im Kampf auswirken wird, sobald das Leben und Streben wieder so richtig losgeht.

DOCH WIE BIN ICH ÜBERHAUPT SO WEIT GEKOMMEN?

Und was hat das mit LSD zu tun? Der Knackpunkt ist – wie ich bereits erwähnt habe – dass ich meine Beweglichkeit nicht nur durch monatelanges braves Yoga und Stretching erlangt habe, sondern durch bestimmte und besonders intensive Aktivitäten und Momente. Auf körperlicher Ebene haben sich (die umstrittenen) ballistischen Bewegungen bewährt, bei denen man den möglichen Bewegungsumfang sprengt. Ebenso wirksam zeigt sich das Mobilisieren gegen Widerstand (Resistance Stretching; Buchtipp: The Genius of Flexibility).

Schaut man sich online Aufnahmen von verfilzten Faszien an, dann sieht man, wie verwachsen diese Strukturen sein können. Mitunter müssen sie operativ getrennt werden, mit dem Skalpell. Was kann braves Dehnen da schon ausrichten?

Hinzu kommt die seelisch-energetische sowie mentale Ebene: Traumata, Programme und Perspektiven (Mindset & Mindfuck), die unsere körperlichen Strukturen blockieren können.

EINGEFAHRENE DENKMUSTER, VERDRÄNGTE ERFAHRUNGEN SOWIE SORGEN UND ÄNGSTE SPIEGELN SICH KÖRPERLICH WIEDER

… und verbiegen nicht nur die Seele, sondern auch den Leib. Wer schon einmal bewusstlose Menschen erlebt hat, weiß, dass man bei manchen die Gliedmaßen dehnen, stretchen und verdrehen kann, als hätte man es mit dem perfekten Yogi zu tun. Fehlt jegliche Körperspannung, so ab etwa 3 Promille oder in Vollnarkose, dann verschwindet auch jegliche Körper-Verspannung. Hier handelte es sich dann um primär mentale Blockaden (und physiologische Schutzspannungen), die sich körperlich widerspiegeln. Gibt es dennoch Einschränkungen, dann ist es ein strukturelles Problem; beides lässt sich schwer unterscheiden und bedingt sich langfristig gegenseitig.

LSD LÖST MENTALE SOWIE EMOTIONALE UND DAMIT VERBUNDENE KÖRPERLICHE BLOCKADEN

Der Stoff macht alles Mentale, Imaginative überaus mächtig, zerstört alle Zweifel, ist vergleichbar mit einer tiefen und fokussierten Meditation oder Hypnose – zumindest bei mir und vielen anderen.

Der Knackpunkt ist: Wer glaubt, dass er blockiert und unflexibel ist, der erschafft genau diese Blockade und sein Körper wird sie widerspiegeln. Obacht: LSD kann derartige Zweifel und Blockaden sogar noch verstärken, wer sich entsprechend unsicher fühlt oder generell destruktiv programmiert ist, sollte eher die Finger davon lassen oder es nur mit professioneller Unterstützung probieren. Aktuell wird verstärkt in diesem Bereich geforscht und erste Therapeuten nutzen LSD in ihren Behandlungen.

QUIZFRAGE

Macht körperliches Training mit dem Ziel maximaler Entwicklung und Leistung in einem blockierten und verzogenen Körper überhaupt Sinn?

Inzwischen wage ich das zu bezweifeln. Ja. Nein. Jein. Training macht immer Sinn – aber wer primär gegen sich selbst kämpft, wird immer nur einen Bruchteil des Entwicklungspotenzials entfalten, das sich in ihm verbirgt und durchaus auch Schaden anrichten.

200 KG HEBEN

… schaffen nicht viele und doch ist es keine große Sache. Jeder durchschnittliche Mann sollte es binnen sechs Monaten Training schaffen – wenn er körperlich geschmeidig ist und den Willen zur Kraft kultiviert. Bei meinen Klienten hat sich das wiederholt gezeigt.

Ich habe über zwei Jahrzehnte mit blockierten Hüften und einem leicht schiefen Becken trainiert und bin halbwegs weit gekommen – aber primär durch pure, geradezu fanatische Willenskraft, jahrelange Konsequenz sowie smarte Trainingsgestaltung und oft genug gegen meine Strukturen. Das wird mir erst jetzt bewusst. So ist das Leben und es kommt wie es kommt. Doch hätte ich vor zwanzig Jahren gewusst, was ich jetzt weiß, dann hätte ich einen gewichtigen Teil meiner Zeit und Power in Yoga und Stretching investiert. Aber als Teenager hat man wohl eher Sex, Nietzsche, Maxkraft und Punkrock im Kopf. Meine körperlichen Blockaden erkannte ich damals noch nicht – wollte einfach nur groß und stark werden. Doch zurück in die Zukunft.

IM FORTGESCHRITTENEN LSD-RAUSCH

… sitze ich nun im Schneidersitz vor einer großen Kerze und meditiere. Es fällt mir schwer, den Oberkörper locker und aufrecht zu halten. Trotz tausender Stunden Schneidersitz und Meditation bin ich in Knie, Hüfte und ISG nicht wirklich geschmeidig. Selbst als Kind war ich das nicht. Ist mir bereits mit vier Jahren beim Judo aufgefallen – und das hatte sich bis 2020 nicht geändert.

Solche geradezu festzementierten Blockaden können sich schon im Mutterleib ausbilden oder bei einer ruppigen Geburt entstehen. Hinzu kommt bei mir eine beidseitige Hüftdysplasie, die ich gegen den Rat der Ärzte nie hatte operieren lassen. Mein Fokus seit der Diagnose lag auf Festigung des Gelenks und Stärkung des umliegenden Muskelkorsetts. Ich hatte das Hüftgelenk durch tägliches schweres Training derart festgezurrt, dass ich zwar schmerzfrei wurde und die beginnende Arthrose ausbremsen konnte – aber an das Thema Flexibilität und Geschmeidigkeit hab ich mich kaum heran gewagt (hätte ja auch wieder alles schlimmer machen können).

Und so war ich in diesem Bereich ein doch ziemlich blockierter Typ – bis zu dieser LSD-Meditation.

ICH SITZE UND SPÜRE DIE GEWOHNTE BLOCKADE

… die mir aber plötzlich total egal ist. Also gehe ich durch den Schmerz, ist doch eh nur ein Gefühl, und sage mir: „Da wo der Widerstand ist, ist der Weg. Sei aufrecht. Noch aufrechter.“ Ich atme tief. Noch tiefer. Meine süße Schamanin sitzt hinter mir, streicht über meinen Rücken. Sie nutzt auch Reiki in ihren Sessions.

Ich erlaube meinem Körper keinen Zweifel. Nicht den geringsten. LSD verleiht pure Macht. Massives Selbstvertrauen. Mein Oberkörper und Becken richten sich noch weiter auf. Ich beginne zu schwitzen. Und plötzlich: Ein lautes Krachen dröhnt aus meinem Becken. Die Schmerzen verpuffen. Meine Hüften öffnen sich. Mein Oberkörper richtet sich nicht nur komplett auf, nein er neigt sich gar nach vorne. Mein ISG fängt an zu leben. Tiefer atmen. Weiter aufrichten. Meine Sitzbeinhöcker erden sich. Energie fließt. Brustkorb und Zwerchfell öffnen sich. Lebensfreude durchströmt meinen Körper. Ich kann atmen, tief atmen, Ellenbogen und Unterarme auf den Boden legen und bewege mich weiter nach vorne. Plötzlich liege ich mit meinem Oberkörper auf meinen entspannten, voreinander verschränkten Beinen, deren Knie und Oberschenkel inzwischen den Boden berühren. Die ausgestreckten Arme sind vor mir auf dem Boden, der jetzt auch mit meinem Kinn Bekanntschaft macht und dann von mir geküsst wird (no flooro).

WTF – BIN ICH GLÜCKLICH

Diese knapp 30 Minuten haben eine über 30-jährige Blockade gelöst, die sich jahrzehntelangem Training und Dehnen widersetzt hat. Und in diesem Moment: habe ich nicht eine Sekunde daran gezweifelt. Noch nie in meinem Leben saß ich derart geerdet auf dem Boden wie jetzt.

Solltest Du bis hierin gelesen und nicht schon nach 140 Zeichen weggeklickt haben, hast Du nun mit mir einen der eindrucksvollsten Momente meines Lebens geteilt und ich ihn mit Dir. Herzlichen Dank.

UND DAS WAR NOCH NICHT ALLES

Sobald ich aufstehe, löst sich eine schon ewig dagewesene Blockade in meiner BWS. Es knirscht laut vernehmlich und auch mein stets verspannter Hals lockert sich. Eine weitere Last fällt von meinen Schultern und ich werde federleicht, wechsle geradewegs in den Handstand und halte ihn eine gefühlte Ewigkeit.

Und dann geht es erst so richtig los: Geradezu rauschartig zelebriere ich über Stunden hinweg meinen neuen, weitaus geschmeidigeren Körper. Yoga, Tai Chi, Kampfkunst, Sex, Fitness, Ballett – selbst tief nachts im Bett liege ich noch grinsend darnieder und kann spielerisch meine Oberschenkel nach innen und außen rotieren, was ich vorher so nicht kannte.

Weißt Du wie krass es ist, wenn Du Deinen Körper bewegen kannst wie nie zuvor? Womöglich nicht – doch ich wünsche es Dir. Mobilität und Flexibilität sind gar göttliche Geschenke. Arbeite daran. Täglich! Mit der leichten Angst, einzuschlafen und morgens wieder blockiert aufzuwachen, schließen sich meine Augen …

Amor Fati Icon schwarz

„Das Öffnen Deiner körperlich-seelisch-energetischen Blockaden ist eine der wichtigsten Aufgaben Deines Lebens!“

Dr. Z

Dr. Christian Zippel | AMOR FATI

AUTOR: Dr. Z

Dr. Christian Zippel ist Doktor der Philosophie, Autor von 15 Büchern und Therapeut. Er liebt Bücher, Hanteln und Extreme. Dr. Z lebt minimalistisch, frei und ohne festen Wohnsitz. Die AMOR FATI Philosophie beruht auf seiner Vision und Arbeit.

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